Eingang KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof
Gelände Struthof
"Nacht und Nebel": Zeichnung eines Häftlings

Am 10.11.21 besuchte die Klasse WGWJ21 in Begleitung von Frau Frommer und Herrn Rissler die Gedenkstätte des KZ Natzweiler-Struthof im nahgelegenen Elsass.

Die Exkursion knüpfte an die Unterrichtseinheit „Nationalsozialismus in Freiburg und Umgebung - ´Richtiges Erinnern´“ aus dem Fach Geschichte mit Gemeinschaftskunde an und brachte uns die Geschehnisse an diesem Geschichtsort noch einmal näher.
Nach einer kurzen Einführung über die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers mittels eines Kurzfilms und durch einen Vortrag von Frau Frommer beschäftigten wir uns mit Einzelschicksalen von Menschen, die sich im Zeitraum vom 1. Mai 1941 bis zum 23. November 1944 unterschiedlich lang in dem Lager befunden hatten. Dazu teilten wir uns in Kleingruppen auf und beschäftigten uns mit den einzelnen Personen. Darunter waren in das Lager Deportierte, wie die französische Widerstandkämpferin Jeanne Maistre, der norwegische Fußballspieler Asbjörn Halvorsen, der belgische Arzt und Widerstandskämpfer Georges Boogaerts und der deutsche Kommunist Willy Behnke, aber auch der Lagerkommandant Joseph Kramer.
Zu jeder Person gab es eine Mappe mit einem unvollständigen Steckbrief, einer Biografie und weiteren Texten oder Bildern. Die Aufgabe der Gruppen bestand darin, während der Besichtigung den Steckbrief zu vervollständigen, Informationen über die Person zu suchen und gegebenenfalls die Orte der in der Mappe vorhandenen Fotos zuzuordnen und selber zu fotografieren. Mit diesen Aufgaben besichtigten die Gruppen frei und unabhängig voneinander das Gelände.
Als Abschluss wurden die verschiedenen Ergebnisse zusammengetragen, allerdings nicht in Form von klassischen Kurzpräsentationen. Uns als Klasse wurden Fragen gestellt und wir sollten unsere Person einer von drei Antwortmöglichkeiten zuordnen. So konnten wir die verschiedenen Personen mit ihren unterschiedlichen Herkünften, Funktionen im Lager, ihrem Alter und ggf. ihrem weiteren Leben nach 1945 miteinander vergleichen und erfuhren über die Schicksale der anderen Gruppen.
Es war eine ganz andere Erfahrung, wirklich an einem Ort zu sein, an dem so viele Menschen unter dem NS-Regime gelitten hatten, als nur darüber zu hören oder zu lesen und der Ausflug war eine wertvolle Ergänzung zum Geschichtsunterricht im Klassenzimmer. Wir sind froh, dass die lange vorbereitete Exkursion nun doch noch stattfinden konnte.

(Ein Artikel von Mira Tahhan, WGWJ21)